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Wasser-Erlebnistour: Eine Tour an den Flußauen der Salzach mit Abstechern zu Fridolfinger See, Ponlacher Quelle und Seerosenzucht / Start in Tittmoning
Tourenbeschreibung:
Tittmoning - Salzachauen - Fridolfing - St. Coloman - Törring - Wiesmühl - Kay - Tittmoning
Stille Wasser, erfrischende Badeseen, heilsame Quellen und ein – manchmal – reißender Fluss begegnen dem Radfahrer auf der gut 30 Kilometer langen, beschaulichen Wasser-Erlebnistour durch den nördlichen Chiemgau. Inklusive sind eine historische Burg mit echtem Schatz und kleinem Burggespenst, die größte Dorfkirche Deutschlands, eine prachtvolle Seerosenzucht und traumhafte Panoramen ins Alpenvorland.
Die Tittmoninger Burg thront schräg gegenüber des Start-Parkplatzes am alten Sportplatz. Sie wurde 1234 als Grenzbefestigung gebaut und bietet in ihren Räumen ein Gerbereimuseum sowie das Heimathaus des Rupertiwinkels. In 23 historischen Schauräumen gibt es eine einzigartige und bedeutende Sammlung zu sehen. Für Kinder werden Führungen mit dem Burggespenst angeboten und wer im Museum genau hinschaut, kann sogar einen Schatz entdecken. Gleich neben dem Areal der mächtigen Burganlage befindet sich das idyllische Ponlachtal mit der Wallfahrtskirche Maria Ponlach. Dem Wasser, das etwas unterhalb der Kirche in einer kleinen Kapelle aus einer Quelle sprudelt, wird heilende Wirkung zugeschrieben. Immer wieder sind hier Bürger zu beobachten, die das klare Nass in eigens mitgebrachte Flaschen und Container abfüllen.
Die Wasser-Erlebnistour führt vom Parkplatz am Friedhof vorbei zum Laufener Tor. Das begrenzt den sehenswerten Tittmoninger Stadtplatz nach Südosten hin. Wer ein kurzen Abstecher hindurch macht, den erwarten Altstadthäuser, die in typischer Inn-Salzach-Bauweise erstrahlen. Bei diesem Baustil bilden mehrere Gebäude mit ihren hohen Scheinfassaden ein geschlossenes Ensemble. Die hohen Giebel, die das eigentliche Dach verstecken, sind mit Simsen verziert oder geschwungen und lassen die Häuser monumental erscheinen.
Nach dem Blick auf den historischen Stadtplatz geht es auf der Wasser-Erlebnistour weiter in Richtung Salzachauen. Vorbei an den zwei interessanten und mit Infotafeln gut bestückten Lehrpfaden über die Au und die Landwirtschaft fährt man auf einem Teil des langen Salzhandelswegs durch weitläufige Felder und kleine, gemütliche Weiler, deren Bewohner sich hier am Rande des Naherholungsgebietes Salzachau angesiedelt haben. Die Wasser-Erlebnistour begleitet hier - für den Radler noch unsichtbar in der Au versteckt - die Götzinger Achen, ein 31 Kilometer langer Fluss, der dem Waginger See entspringt und der bei Tittmoning in die untere Salzach mündet. Mäandernd zieht er sich durch die tiefe Au, in welche die Wasser-Erlebnistour nun abzweigt. Erst über die Achen, dann über den Damm tritt der Radfahrer direkt am Grenzfluss zu Österreich, der Salzach, in die Pedale.
Die Salzach ist mit 225 Kilometer Länge der längste und wasserreichste Nebenfluss des Inn. Sie verdankt ihren heutigen Namen der Salzschifffahrt, die bis ins 19. Jahrhundert auf dem Fluss betrieben wurde. Entlang des Tittmoninger Salzachtals begleitet der Radfahrer das Gewässer auf dem gut befestigten, breiten Radweg flussaufwärts und sieht gegenüber weite Landstriche des benachbarten Österreich.
Schließlich entfernt sich der Freizeitradler vom breiten Wasserlauf, durchquert ein mooriges Gelände mit kleinen, amphibienreichen Teichen und radelt wieder an weiten Feldern vorbei Richtung Fridolfing. In Niederau angekommen, kann der Radfahrer einen kurzen, lohnenden Streifzug zum Fridolfinger See einplanen. Neben einem Barfußpfad und einem aufschlussreichen Naturlehrpfad lädt das Natur-Badegelände des Fridolfinger Sees mit einer Liegewiese von 82.000 Quadratmetern und zahlreichen Attraktionen wie einer Matschanlage zum Spielen, einem schwimmenden Eisberg oder einer Seilbahn zum Sprung ins kühle Nass ein. Team und Sportsgeist ist beim Boccia, beim Tischtennis oder beim Beachvolleyball gefragt.
Nach dieser Abkühlung geht es zurück auf die gut beschilderte Strecke der Wasser-Erlebnistour nach Fridolfing. Die von Weitem zu sehende Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gilt als größte Dorfkirche Deutschlands und wird deshalb auch der „Bayerische Dom“ genannt. Wer sich für Seerosen interessiert, sollte hier einen Schlenker zur Seerosenzucht Berthold machen. Auf sechs Hektar werden in dem Familienbetrieb 70 verschiedene Arten von Sumpf- und Wasserpflanzen, 50 verschiedene Seerosenarten sowie unterschiedliche Lotos-Sorten angebaut und erstrahlen zur richtigen Jahreszeit in prachtvoller Blüte. Jeden Freitag und Samstag gibt es persönliche Führungen (Anmeldung).
Die Wasser-Erlebnistour führt den Radwandernden über Klebham nach Enhub. Der blaue Marterl-Panoramaweg der Gemeinde Fridolfing endet hier am Enhuber Kreuz. Dieses - über vier Meter hohe - Denkmal wurde 1929 vom Ehepaar Stettmeier als Dank für die Geburt eines gesunden Sohnes erbaut. Der am Kreuz hängende, fast lebensgroße Jesus und die Madonna darunter sind auf Blech gemalt und wurden 2009 restauriert.
Über Langwied und Wilgering zieht sich die Wasser-Erlebnistour weiter und zweigt bei Coloman Richtung Törring ab. Vor der Weiterfahrt sollte man sich eine Pause auf dem Bankerl an der Kirche St. Coloman, einer der drei Filialkirchen der Pfarrei Fridolfing, gönnen. Hier kann man die schönste Aussicht auf den Tachinger See bewundern, der dem Radfahrer vor dem Alpenpanorama wie ein tiefblaues Kleinod zu Füßen liegt. Unweit der Wallfahrtskirche St. Coloman befinden sich zwei Quellen, das Fieber- und das Augenbrünnl, denen heilende Wirkung nachgesagt wird: Das Wasser gilt seit Jahrhunderten bei Einheimischen und Wallfahrern als Heilmittel gegen Augen- und Kopfleiden.
Von der still gelegenen Kapelle St. Coloman führt die Wasser-Erlebnistour weiter in den Ort Törring. Besonders auffällig bei dieser erstmals 788 erwähnten Gemeinde ist der weiträumige Dorfplatz mit seinem Bachlauf und dem idyllischen Weiher, der 2005 (unterstützt durch die Städtebauförderung) mit enormer Bürgerbeteiligung neu gestaltet wurde und als beliebtes Dorfzentrum genutzt wird.
Vorbei an der Kidsfarm - einem Lern- und Erlebnisbauernhof bei Herrneich mit vielen Tieren und interaktivem Konzept - fährt der Radler weiter Richtung Wiesmühl. Hier befindet sich ein Bahnhof, von dem aus früher eine Stichstrecke nach Tittmoning bedient wurde. Gleich neben dem „neuen“ Bahnhof steht noch das ursprüngliche Bahnhofsgebäude, das bis heute bewohnt ist.
Nach einem kurzen Stück an der Hauptstraße entlang biegt die Radtour links ab und über einen kleinen Hohlweg erreicht man bergauf den Tittmoninger Ortsteil Kay. Durch verwinkelte Gassen und an der Pfarrkirche St. Martin vorbei fährt man, die Hauptstrße überquerend, auf der Wasser-Erlebnistour weiter nach Hörzing. Hier verlässt man die gut ausgebaute Nebenstraße und tritt nun fester auf einem Rad- und Fußweg am Bienenlehrpfad entlang zum Ausgangspunkt.
Infos:
www.tittmoning.de
www.fridolfing.de
www.seerosenkulturen.de
Einkehr (nicht vollständig und ohne Gewähr):
Strandbadgaststätte Leitgeringer See
Biohof Glück, Kay, Ledern, Tel. 601
DorfWirtschaft Asten, Am Gangsteig 1, 84529 Tittmoning
Braugasthof-Stadtsaal Tittmoning Stadtplatz 35
Restaurant Florianistube, Stadtplatz 44,
Gasthof Stockhammer, Kay, Waginger Str. 24
Steinbergers Naschmarkt, Rupertistr. 3,83413 Fridolfing
Hofcafé Kuhle Muh, Strohhof 6, 83413 Fridolfing
Hofcafé Mühlradl, Hofcafé Leitner, Mühlham 11, Tittmoning
Gasthaus Wimmer, Laufenerstr. 4,83413 Fridolfing