Seeon-Seebruck heute

Mittlerweile kann die Gemeinde auf über 25 Jahre Einheitsgemeinde zurückblicken.
Die Erinnerung an die ehemaligen Gemeinden und den „historischen Kern“, die römische und keltische Vergangenheit der Gemeinde, wird durch die Stationen des Archäologischen Rundweges aufrecht erhalten, der durch alle 3 Gemeindeteile führt. Hier wird der Bezug in die Gegenwart und die Zukunft der Gemeinde gefunden. Eine Tourismusgemeinde wie Seeon-Seebruck will und muss für den Gast attraktiv sein. Neben vielen anderen Angeboten ist es wohl der richtige Weg, die Vergangenheit der Gemeinde den Gästen und auch den Bürgern in anschaulicher Form zu vermitteln.

Die Gemeinde als Gebietskörperschaft ist aber natürlich in erster Linie für die in ihrem Geltungs- und Wirkungsbereich lebenden Bürgerinnen und Bürger verantwortlich. Zum Wohle dieser Bürger wurden in den vergangenen Jahren viele Anstrengungen unternommen um dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Besonders wichtig ist es der Gemeinde, junge Familien im Gemeindebereich anzusiedeln und Bürgern das Bauen in einheimischer Umgebung zu ermöglichen. Dazu wurde vom Gemeinderat ein Modell entwickelt, bei dem Bauland zu günstigen Preisen an einheimische Bewerber abgegeben wird. Auf diese Weise sind bereits in allen 3 Gemeindeteilen Grundstücke ausgewiesen worden und haben zu einer regen Siedlungstätigkeit geführt.
Ortsteilübergreifend und besonders wichtig war auch der Kanalbau mit dem Anschluss an die Chiemsee-Ringkanalisation, ohne die eine Bautätigkeit wohl nicht mehr möglich wäre.

Durch die Ausweisung von Gewerbegebieten in Seebruck und Seeon kann bzw. konnte auch vielen einheimischen Familien ein Arbeitsplatz und entsprechendes Einkommen am Lebensmittelpunkt gesichert werden. Die natürliche Folge der Ansiedlung von Familien und der Schaffung von Arbeitsplätzen ist die Einrichtung der notwendigen Infrastruktur hinsichtlich der Versorgung der Kinder in den Familien, indem entsprechende Kindergartenplätze angeboten werden und später die schulische Versorgung sichergestellt wird. Dazu wurde der Neubau des kath. Kindergartens in Seeon finanziell unterstützt, der Kindergarten in Truchtlaching auf dem Gelände der ehemaligen Molkerei errichtet und durch die Großzügigkeit der "Chiemgau-Stiftung" die Errichtung eines Kindergartens in Seebruck ermöglicht, wobei die Gemeinde das Grundstück zur Verfügung stellte.

Zur Infrastruktur sind aber auch diejenigen Maßnahmen zu rechnen, die Einheimischen und Gästen gleichermaßen für die Gestaltung der Freizeit dienen und Lebensqualität vermitteln.

In Truchtlaching konnte als bedeutendste Maßnahme konnte der ganze Ortsteil im Rahmen der Dorferneuerung gestaltet und zu einem der schönsten Orte in Oberbayern ausgebaut werden. Eine funktionierende Dorfgemeinschaft mit Gemeinsinn und Kompromissbereitschaft ist die Voraussetzung für eine derartige Leistung.

Seebruck wiederum ist besonders durch die römische Vergangenheit geprägt, weshalb auch die historischen Baudenkmäler wie Darre, Kirche (ehem. Kastell)und natürlich besonders das Römermuseum einen wichtigen Platz im Ortsbild und dem Bewusstsein der Bürger einnehmen. Die Lage am See hat natürlich die Möglichkeit geschaffen, dass am Alzausfluss der wohl schönste Segelhafen am Chiemsee entstanden ist.

Ein für den Gemeindeteil Seeon besonders wichtiges und prägendes Ereignis war mit Sicherheit der Umbau des Klosters Seeon zu einem Tagungs- und Kongresszentrum des Bezirkes Oberbayern.

Bei diesem Überblick kann man sofort erkennen, dass neben den in den letzten Jahren realisierten Maßnahmen auch viele darunter sind, die ihre Wurzeln schon in der Vergangenheit der einzelnen Ortsteile haben.

Über die Zahlen des Haushalts und der jährlichen Aktivitäten der Gemeinde gibt jedes Jahr zu den Bürgerversammlungen eine von der Verwaltung erstellte Broschüre Auskunft (liegt im Rathaus auf). Dass die Investitionen der Gemeinde eine Menge Geld verschlingen ist eine selbstverständliche Sache.
Dennoch haben sich Bürgermeister und Gemeinderat die Verringerung der Schulden auf ihre Fahne geschrieben. Dass dies bisher gut gelungen ist verdeutlichen nachfolgende Zahlen. Bei Gründung der Einheitsgemeinde 1980 bestand eine Schuldenlast von 5,482 Mio. DM, die zu einer Spitze von 12,325 Mio. DM in 1987 anwuchs, und bis zum Ende des Jahres 1999 wieder auf 5,726 Mio. DM zurückgeführt werden konnte. Der Schuldenstand zum Jahresende 2012 betrug rund 290.000 €. Das Ergebnis entsprach einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 63 €.

Eine tragende Säule der alten und der neuen Ortsgemeinschaft war und ist auch ein aktives und interessantes Vereinsleben. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und Verbänden war es möglich, die Tradition zu beleben und aufrecht zu erhalten. Besonders im Vereinsleben werden die ehemaligen Gemeindegrenzen überschritten und Verbindungen darüber hinaus geknüpft.

Dies ist einer der wichtigsten Schritte zur Entstehung und Erhaltung einer großen Gemeinschaft in einer Einheitsgemeinde.

Nach mehr als 25 Jahren kann man wohl feststellen, dass keine der ehemaligen Gemeinden an dieser Zusammenlegung gelitten hat, sondern durch gemeinsame Stärke sichtlich profitiert.