Römerzeitlicher Ziergarten in Bedaium

Am Beginn der europäischen Gartenkunst standen die Gärten der antiken Römer

Die Römer, vom Kaiser bis zum Untertan, liebten ihre Gärten. Nirgendwo kamen ihre agrarischen Wurzeln so deutlich zum Ausdruck wie bei der Arbeit im Garten und bei dessen Gestaltung, egal ob es sich um den kleinen, ummauerten Hof eines Stadthauses oder Olivenhaine einer ländlichen Villa, um öffentliche Grünbereiche, oder ausgedehnte Parkanlagen imperialer Sommersitze auf den Hügeln rund um die Stadt handelte. Natürlich standen anfangs die Produktion von Gemüse, Obst, Öl und Wein, aber auch von Heil- und Küchenkräutern im Vordergrund. Doch mit zunehmendem Wohlstand, vor allem ab der Kaiserzeit, traten diese Aufgaben immer stärker in den Hintergrund. Die Gärten wurden zu Räumen der Erholung, der musischen Betätigung, zur Demonstration des Wohlstandes und der sozialen Stellung. Es entstanden die Ziergärten, voll von Farben der kultivierten Blumen, mit Springbrunnen, Wasserflächen, Skulpturen und figurenbekrönten Säulen ausgestattet. Der natürliche Garten interessierte den Römer immer weniger, im Gegenteil, er vervollkommnete die Natur nach eigenem Gutdünken, machte sie zum Ideal der Kultur und erhob sie zur Kunst. Trotz der Fülle von Lauben, Pergolen, Grotten, Pavillons und architektonischen Ornamenten verlor er aber nie die Tatsache aus den Augen, dass der eigentliche Zweck seines Gartens war, die Schönheit der Natur, wie sie sich besonders in ihren Farben, Blüten, Früchten aber auch Gerüchen zeigt, dazustellen.